Im Zentrum der Sonderausstellung „Köln 1945 – Alltag in Trümmern“ steht die Stadt in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Besonders beeindruckend ist hierbei das realitätsgetreue Modell der zerstörten Altstadt, das ursprünglich für eine Filmkulisse geschaffen wurde. Die Ausstellung spannt den Bogen bis heute und bietet viele spannende Exponate und aktuelle Bezüge, die das Verständnis für Eigenheiten unserer Lieblingsstadt erweitern.

Rund um das empfindliche Stadtmodell ist ein Besucherschutz in Form einer ca. 1m breiten, pyramidenförmigen Barriere angebracht. Total sinnvoll – aber für unsere Filmaufnahmen dann doch eine kleine Herausforderung. Dazu muss man wissen, dass für Makro-Kamerafahrten die Nähe zum Objekt entscheidend ist. Unser Video Slider, also eine leichtgängige Laufschiene für die Kamera, die per Doppelstativ direkt am Objekt platziert wird, wäre hierfür das Mittel der Wahl. Damit ließen sich langsame Kamerafahrten über das Modell der zerstörten Stadt realisieren. Die Kamera wird dazu gleichmäßig über den vorbestimmten Laufweg der Schiene vom Start- zum Endpunkt der Szene geschoben.

Wegen der besagten Barriere war der Aufbau des Sliders allerdings unmöglich, die gewünschten Aufnahmen jedoch alternativlos. Letztendlich haben wir uns für die Nutzung eines DJI RSC Gimbals zur Stabilisierung der Kamera „am langen Arm“ entschieden. Eine sportliche Herausforderung, die sich wahrscheinlich am besten mit Kamerayoga umschreiben lässt. Jeder der schon mal versucht hat, mit ein paar Kilo am gestreckten Arm eine ruhige Kamerafahrt zu machen, kann sich vorstellen, dass trotz der Stabilisierung durch den Gimbal einige Versuche nötig waren. Aber ich sag’s ja auch immer meinen Kindern: Wär’s einfach, würd’s jeder machen. Ein langer Tag Postproduktion am Schnittplatz verträgt sich übrigens ganz wunderbar mit dem ausgeprägtem Muskelkater.